Schneller mit HTTP/2 – Kostenfrei für jeden!
Wir haben es getan und alle unsere Kunden, die eine SSL-HTTPS-Verschlüsselung nutzen, kostenfrei auf HTTP/2 umgestellt.
Zusammen mit HTTPS bedeutet das für Ihre Besucher, dass die Inhalte schneller geladen und über eine verschlüsselte Verbindung übertragen werden.
Geschwindigkeit ist nicht alles, aber entscheidend
Wer sich noch an das unverwechselbare Einwahlgeräusch eines Modems erinnern kann, der erinnert sich auch noch an die ewig langen Ladezeiten vieler Webseiten aus jener Zeit, die man geduldig mit Kaffee kochen zu überbrücken versuchte. Doch im Zeitalter der Breitbandverbindungen ist Geduld Mangelware. Man sagt, dass 40 Prozent der Benutzer die Seite verlassen, wenn die Inhalte nicht nach 3 Sekunden angezeigt werden. Spätestens nach 10 Sekunden sind dann auch die Letzten weg. Weil Webseiten und vor allem Webanwendungen von heute wesentlich komplexer sind als noch in den 90er Jahren, muss in den wenigen Sekunden ziemlich viel Inhalt vom Server zum Browser. Verantwortlich für die Übertragung ist das gute alte Hypertext Transfer Protocol (HTTP), das ist jedoch inzwischen etwas in die Jahre gekommen.
Die erste Weiterentwicklung nach über 15 Jahren
HTTP wurde 1996 entwickelt und 1999 zum letzten Mal überarbeitet (HTTP/1.1). Seitdem hat es milliardenfach Anfragen an die Webserver dieser Welt geschickt und dafür gesorgt, dass die gewünschten Inhalte auf unseren Bildschirmen angezeigt wurden. Allerdings können unterschiedliche Inhalte nicht gleichzeitig geladen werden, weil HTTP/1.1 die Anfragen nur sequentiell, also eine nach der anderen abarbeiten kann. Und das kostet Zeit. Zu viel Zeit, meinte unter anderem Google und startete die Entwicklung einer Lösung zur Beschleunigung von HTTP, genannt SPDY (gesprochen wie „speedy“). Das neue HTTP/2-Protokoll, das von der IETF-Arbeitsgruppe HTTPBIS entwickelt und letztes Jahr von der Internet Engineering Task Force (IETF) als neuer Standard veröffentlicht wurde, beruht in weiten Teilen auf SPDY.
Was macht HTTP/2 besser als HTTP/1.1?
Multiplexing
HTTP/2 optimiert die Kommunikation zwischen Server und Browser und sorgt für einen schnelleren Datentransfer. Anders als bei HTTP/1.1 können jetzt unterschiedliche Inhalte gleichzeitig übertragen werden (Multiplexing), was den Seitenaufbau beschleunigt. Davon werden vor allem Verbindungen profitieren, die mit hohen Latenzzeiten zu kämpfen haben. Zusätzlich können Inhaltstypen priorisiert werden, sodass die wichtigsten Inhalte auch zuerst im Browser geladen werden.
Server-push
Eine weitere Neuerung ist das Server-push bzw. Cache-push. Hierbei kann der Server selbst Übertragungen initiieren. Inhalte, die der Client sehr wahrscheinlich ebenfalls anfordern wird, können vom Server eigenständig verschickt, im Cache zwischengespeichert und dann schneller vom Client geladen werden.
Header-Komprimierung
Mit jeder Anfrage des Clients werden auch jede Menge Zusatzinformationen und Metadaten (z.B. Cookies etc.) zum Server übertragen, viele davon redundant, weil sie auf dem Server nicht gespeichert werden. HTTP/2 kann diese Kopfdaten (HTTP-Header) komprimieren, was die Ladezeiten zusätzlich reduziert.
Wer sich den Beschleunigungseffekt auf die Ladezeiten von Webseiten ansehen möchte, dem sei die HTTP/2 Performance Demo von Akamai empfohlen.
Verschlüsselung
Schließlich wird HTTP/2 auch den Einsatz verschlüsselter Verbindungen fördern. HTTPS ist zwar nicht obligatorisch, da aber weit verbreitete Browser wie Chrome, Opera und Firefox HTTP/2 nur über eine verschlüsselte Verbindung unterstützen, zwingen sie die Webseitenbetreiber praktisch zur Verschlüsselung des Datentransfers mittels TLS.
Vorteile für SEO
Die Ladezeiten von Webseiten sind ein sehr wichtiger Rankingfaktor. Deshalb ist durch die Nutzung der neuen Protokollversion HTTP/2 eine Rankingverbesserung zu erwarten. Gleichzeitig wird man sich einige Optimierungsmaßnahmen, die unter HTTP/1.1 nötig gewesen sind, ersparen: bspw. das Reduzieren der Anzahl an CSS und JS Dateien oder das Zusammenfassen mehrere Grafiken zu Sprites.
An dieser Stelle will ich betonen, dass solche Optimierungsmaßnahmen nach wie vor sinnvoll sind. Je nach Größe und Komplexität einer Webseite sind allerdings andere Optimierungsfaktoren in punkto Aufwand / daraus resultierende Leistung vorzuziehen.
Laut einer Studie verbessert sich durch die Verringerung der Ladezeit um 1 Sekunde auch die Conversion Rate um 27 %.
So profitieren vor allem Onlineshops in Form höherer Umsätze von HTTP/2. Da der Schwellenwert von 2 Sekunden Seitenladezeit bei den meisten Webseiten durch HTTP/2 erreicht wird, werden sie gleichzeitig auch häufiger von Google gecrawlt.
Dies bringt den Vorteil, dass neue Produkte und Content schneller im Index landen.
Haben Sie Fragen zu HTTP/2 oder möchten Sie auch Ihre Webseite, Ihren Onlineshop auf HTTP/2 umstellen, so kontaktieren Sie mich einfach!